Mit großer Freude darf ich den Mailtext von Herrn Lothar Claußen (Hörgeräteakustiker in Duisburg) an dieser Stelle veröffentlichen. 

Er und sein Team haben nicht lange nach einer Erste-Hilfe-Schulung durch das Team Impuls im Ladenlokal eine erfolgreiche Reanmation durchgeführt und damit ein Leben retten können. Lesen Sie selbst:

 

Hallo Herr Poppe,

bedingt durch die Info von Ihnen in den vorangegangenen Kursen und die damit
verbundene gewisse Selbstsicherheit um das Handeln in solchen Situationen haben
Frau Geißler, Herr Koch und ich im Verbund, was auch sehr hilfreich und nötig
war, die Situation beherrscht und mit dem dazugehörenden Glück meiner Kundin
Frau Renate K. (zu dem Zeitpunkt 79 Jahre) inzwischen seit dem 14.03. 80 Jahre
wohl das Leben gerettet.

Zum Ablauf der Situation. Am 19.01. kam Frau K. in mein Geschäft um Ihre
Hörgeräte überprüfen zu lassen. Ich war allein im Verkaufsraum. Frau K. übergab
mir die Hörgeräte, sollte Platz nehmen und warten und ich ging mit den Geräten
in die Werkstatt, wo sich Herr Koch und Frau Geißler ebenfalls aufhielten. Die
Werkstatt ist ca. 10 m hinter dem Ladenlokal und der Vorraum von dort nicht
einsehbar.

Meine Mitarbeiter und ich wechselten zum Geschäftsbeginn einige Worte während
ich die Geräte überprüfte. Dann ging Herr Koch nach vorn ins Ladenlokal und
fand dort Frau K. auf dem Bauch liegend zwischen  Stühlen und einem Tisch
in meinem Wartebereich. Sie war zusätzlich mit dem Kopf auf die Heizung
aufgeschlagen, blutete aber nicht.

Als ich auf den Hilferuf mit Frau Geißler zusammen vorne eintraf, waren maximal
30-60 Sekunden von dem Moment an vergangen, als Frau K. mir ihre Hörgeräte
übergeben hatte.

Wir bargen Frau K. legten sie auf den Rücken und Herr Koch stellte fest, daß
Frau K. nicht ansprechbar war. Sie mit Tätscheln oder Kniffen ins Bewusstsein
zurückzuholen schlug fehl. Sie atmete nicht. Hier begann ich mit der HDM.

Vorher hatte ich kurz den Notruf abgesetzt auf die Frage, ob Frau K. bei Bewusstsein
sei brach ich das Gespräch ab mit dem Hinweis, daß ich mit der Reanimation beginnen
müsste.

Trotzdem kam der Rettungswagen zwar nach ca. 7 Minuten, aber ohne Blaulicht und
der eintretende Sani war höchstüberrascht – Oh Scheissse eine Rea- Zitat Ende.
Und bewegte sich dann etwas schneller. Die Notärztin war ca. weitere 5-8
Minuten später da.

Inzwischen hatte ich die Herzdruckmassage durchgehend weitergemacht. Frau K.
gab röchelnde und schmatzende Laute von sich, aber bis auf einen einmal
aufflackernden dünnen Puls blieb sie ohne Bewusstsein.

Mit dem Eintreffen des Rettungsdienstes wurden Infusionen gelegt und eine Intubation
versucht, die aber nicht gelang und ein Defi benutzt, alles während ich weiter
HDM ausführte (bis auf das benutzen des Defi). Erst nach dem zweiten Einsatz
des Defi war ein unregelmäßiger Herzschlag vorhanden. Zusätzlich wurde jetzt
Luftzuführung  über die Luftwege begonnen. Es wurden Spritzen verabreicht
und Frau K. verlies im NAW mein Geschäft ohne eine Veränderung ihres Zustandes
aber immer noch mit frischer Farbe und ohne eine Verschlechterung ihres
Erscheinungsbildes.

Nach 3 Wochen künstlichem Koma und Reha stand sie jetzt frisch vor uns und
bedankte sich. Sie konnte sich nur daran erinnern, daß sie zu mir ins Geschäft
wollte, sonst nichts! Sie war immer regelmäßig beim Kardiologen, der nie
Auffälligkeiten vorfand und der auch keine abschließende Erklärung für den
Vorfall hatte. Im KH wurde auch keine Ursache gefunden. Man geht von einem
Kammerflimmern und einer Herzrhythmusstörung aus. Sie trägt jetzt einen Defi.

Rückbetrachtung:

Allein wären Rettungsmaßnahmen und Notruf absetzen schon einander
störende Maßnahmen gewesen. So war es gut, dass wir zu dritt waren und bei uns
im Geschäft. Aber sie haben uns eine Grundsicherheit vermittelt, die uns die
Situation sachlich haben angehen lassen. Und uns war dann auch klar, daß allein
wenn Frau K. vor dem Geschäft zusammengebrochen wäre, ihre Chancen deutlich
schlechter gewesen wären, weil dann mehr Zeit vergangen wäre, bis jemand
eingegriffen hätte.

Das man nach allem selbst einen erhöhten Puls hatte und die Situation
erst dann richtig bewusst wird, ist klar.

Schönen Dank noch einmal Fortbildung hat geklappt.

MfG

Lothar Claussen